Tipps vom Team

Unsere persönlichen Highlights für Sie ausgesucht

BILOXI – von Mary Miller

Regula Büchler

Louis McDonald lebt an der Mississippi-Golf-Küste, er ist frisch geschieden und sein Vater ist kürzlich verstorben. Weil er ein grosses Erbe erwartet, hat er vielleicht zu voreilig seinen Job gekündigt. Während er auf Nachricht vom Anwalt wartet und sich Gedanken über seine zerrütteten Familienverhältnisse macht, konfrontiert ihn das Schicksal mit allerlei Prüfungen: Zuerst geht es nur um einen Hund, den ihm der Zufall zuspielt, dann um die Frau, der der Hund zuvor gehört hat – und die bei ihm einzieht und alles auf den Kopf zu stellen beginnt.

Mein Tipp: Die verworrenen Gedankengänge eines Menschen in dieser geschriebenen Form festzuhalten, imponierte mir. Die täglichen Lebens- und Daseinsumstände, oft kurz hinterfragt, jedoch ohne grosse Wirkung, befremdeten mich sehr. Doch Dinge können sich ändern … lesen Sie selbst!

    biloxi

    ‚Radio Sarajevo‘ – von Tijan Sila

    Susanna Ricklin

    Wie ist es, mitten im Krieg aufzuwachsen? Als 1992 der Bosnienkrieg begann, war Tijan Sila 10 Jahre alt. Hier erzählt er, wie er diese Zeit erlebt hat. Während Sarajevo in Flammen steht, wird aus dem Jungen, der er damals war, ein junger Mann. Er streift durch die Ruinen der ausgebombten Stadt und sammelt Dinge, die von den Geflohenen und Gestorbenen zurückgeblieben sind, um sie auf dem Schwarzmarkt gegen Essen zu tauschen. Er lernt zu überleben, und er akzeptiert die grausame neue Normalität, doch zu welchem Preis? Seine Geschichte ist eine Geschichte des Unerwarteten. Sie erzählt davon, wie Dichter zu Mördern werden und Mörder zu Helden. Sie erzählt von Menschen, denen jede Menschlichkeit jäh genommen wurde, und von den Spreißeln, die der Krieg im Hirn jedes Überlebenden hinterlässt.

    Mein Tipp: Ein wichtiges Zeitzeugnis über einen Krieg, der nun schon 30 Jahre zurückliegt. In Anbetracht der aktuellen Kriege und der Weltlage ist es ein sehr aktuelles Buch, welches verdeutlicht, was Krieg mit Menschen über Generationen hinweg und insbesondere mit Kindern macht. Sila versteht es, sowohl inhaltlich interessant als auch eindringlich zu erzählen und einem die Zeit und das Umfeld sehr nahe zu bringen. Dabei schildert er die sehr persönlichen und schrecklichen Kindheitserlebnisse unterhaltsam und oft sogar humorvoll. Ein wichtiges Buch!

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      Der Traum vom schönen Leben – Dallmayr Saga Band 1 – von Lisa Graf

      Michi Elsässer

      Wer kennt ihn nicht den Namen Dallmayr. Seit über 300 Jahren ist das Delikatessenhaus in München angesiedelt, das später unter dem Namen Dallmayr berühmt wurde. Die Autorin Lisa Graf-Riemann hat sich dieses Themas angenommen. „Der Traum vom schönen Leben“ ist der erste Band dieser Saga.
      Anton und Therese Randlkofer führen Ende des neunzehnten Jahrhunderts den beliebten Feinkostladen Dallmayr in der Dienerstraße, in dem sich die Gutsituierten mit Köstlichkeiten versorgen. Doch schon zwei Jahre nachdem sie das Geschäft übernommen haben, stirbt Anton unerwartet und sein Tod weckt Begehrlichkeiten. Sein Bruder Anton versucht mit unschönen Mitteln, sich das Geschäft unter den Nagel zu reißen, doch Therese übernimmt selbst die Führung

      Mein Tipp: Akribisch recherchiert, mitreißend geschrieben – Lisa Graf entführt ihre Leserinnen in diesem wunderschön ausgestatteten Paperback-Roman ins München der Jahrhundertwende. Perfekt zum Schwelgen und Genießen!

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        Melody – von Martin Suter

        Susanne Gambon

        In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit vor über 40 Jahren ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz› Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinander liegen.

        Mein Tipp: Dieser Roman mit seinem flüssigen Schreibstil hat mir sehr gefallen. Martin Suter beschreibt die Figuren hervorragend. Das Rätsel um die geheimnisvolle Melody hat die Geschichte bis zum Ende spannend gemacht und mir schöne Lesestunden beschert.

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          Rachewinter – von Andreas Gruber

          Franziska Zehnder

          Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen dunkelhaarigen Frau getroffen. Doch diese bleibt ein Phantom. Das müssen auch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien feststellen, die beide in die Fälle verwickelt werden. Anders als die Polizei lassen sie sich jedoch nicht entmutigen, erst recht nicht, als sie erkennen, dass sie die Mordserie nur gemeinsam lösen können. Allerdings ist der Täter raffinierter, als sie denken – und spielt auch mit ihnen sein gefährliches Spiel!

          Mein Tipp: Der dritte Band der «Rachereihe». Die Bücher sind auch einzeln lesbar, allerdings empfehle ich sie der Reihe nach zu lesen, da man so die Entwicklung der Hauptcharaktere
          mitverfolgen kann. Rachewinter ist wieder unglaublich spannend. Er beginnt recht harmlos und wird immer grausamer. Mehrmals lief mir ein eisiger Schauer über den Rücken

            rachewinter

            Salate im Glas – von Anna Helm Baxter

            Franziska Zehnder

            Einfach gemacht, schnell mitgenommen: Ob für den kleinen oder großen Hunger, hier findet jeder den richtigen Salat! Mit frischem Obst und Gemüse, knackigen Nüssen, zartem Fleisch und frischem Fisch lassen sich in Windeseile abwechslungsreiche Salate zubereiten. Einfach Zutaten in ein Glas schichten, vor dem Verzehr schütteln und genießen! 68 tolle Rezeptideen für unterwegs sorgen für reichlich Frische und Vitamine in der Mittagspause.

            Mein Tipp: Ich bin begeistert und total inspiriert von den kreativen Kreationen und Kombinationen der Salate und setze die Rezepte bereits für den Lunch meiner Tochter um. Jedes Rezept ist schön illustriert und bietet die passende Salatsauce dazu an.

              salate im glas

              Endstation Malma – von Alex Schulman

              Susanna Ricklin

              Drei Menschen reisen mit dem Zug in die fiktive Kleinstadt Malma, einige Stunden von Stockholm entfernt. Die achtjährige Harriet ist mit ihrem schweigsamen Vater unterwegs zu einer Beerdigung. Oskar fährt in Begleitung seiner Frau; die Ehe der Beiden ist in einer tiefen Krise. Und Yana reist in der Hoffnung nach Malma, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Es ist eine spannende Geschichte in verschiedenen Zeitebenen, in der Erinnerungen, Verletzungen und Gewalt eine Rolle spielen. Wie ein Zug nimmt die Erzählung Fahrt auf und die Stränge verknüpfen sich.

              Mein Tipp: Wie auch die letzten Bücher von Schulman habe ich dieses sehr gern gelesen und konnte mich dem Sog nicht entziehen. Wahnsinnig spannend, wie er die Figuren psychologisch ausleuchtet, vieles aber auch lange unklar lässt. Ich bin überzeugt, dies gelingt ihm nur, weil er auch hier wieder Autofiktionales einbringt. Erstklassig, wie er die Fäden zusammenführt! Meine klare Empfehlung – mit dem Hinweis, dass es kein fröhlich stimmendes Leseerlebnis ist und man bereit sein muss, in die seelischen Abgründe der Menschen und Familien einzutauchen.

                endstation malma

                RACHEHERBST – von Andreas Gruber

                Franziska Zehnder

                Unter einer Leipziger Brücke wird die verstümmelte Leiche einer jungen Frau angespült. Walter Pulaski, zynischer Ermittler bei der Polizei, merkt schnell, dass der Mord an der Prostituierten Natalie bei seinen Kollegen nicht die höchste Priorität genießt. Er recherchiert auf eigene Faust – an seiner Seite Natalies Mutter Mikaela, die um jeden Preis den Tod ihrer Tochter rächen will. Gemeinsam stoßen sie auf die blutige Fährte eines Serienmörders, die sich über Prag und Passau bis nach Wien zieht. Dort hat die junge Anwältin Evelyn Meyers gerade ihren ersten eigenen Fall als Strafverteidigerin übernommen. Es geht um einen brutalen Frauenmord – und eine fatale Fehleinschätzung lässt Evelyn um ein Haar selbst
                zum nächsten Opfer werden…

                Mein Tipp: Der zweite Band der «Rache-Reihe». Nichts für schwache Nerven! Spannend, fesselnd, von der ersten bis zur letzten Seite. Ich liebe den Erzählstil, die Kombination aus
                Humor, Sarkasmus und Spannung.

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                  RACHESOMMER- von Andreas Gruber

                  Franziska Zehnder

                  Grausamkeit verjährt nicht…
                  Wien. Vier wohlhabende Männer im besten Alter sterben innerhalb kürzester Zeit unter ähnlichen Umständen. Und nur die Anwältin Evelyn Meyers glaubt nicht an Zufall… Leipzig. Mehrere Jugendliche, allesamt Insassen psychiatrischer Kliniken, sollen Selbstmord begangen haben. Kommissar Pulaskis Misstrauen ist geweckt, er beginnt zu ermitteln. Seine Nachforschungen bringen ihn mit Evelyn zusammen, und ihre gemeinsame Spur führt sie bis zur Nordsee, zu einem Schiff, das ein schreckliches Geheimnis birgt …

                  Mein Tipp: Meine Neuentdeckung. Unglaublich spannend, Achtung Suchtpotenzial, Nervenkitzel pur! Der erste Fall für Walter Pulaski und Evelyn Meyers. Andreas Gruber weiss wie man einen packenden Thriller schreibt, angenehmer Schreibstil, eher kurze Kapitel die verleiten immer noch eins mehr zu lesen.

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                    Damenprogramm – von Theres Roth-Hunkeler

                    Susanna Ricklin

                    Seit dem sogenannten Damenprogramm ihrer Mütter haben sich die Verhältnisse grundlegend geändert und inzwischen sind Anna und Ruth selbst Damen im „reifen Alter“. Die beiden unterschiedlichen Frauen sind beste Freundinnen und auch familiär verbunden, seit Anna Ruths Bruder Arno geheiratet hat. Überdies nimmt Ruth als Patentante regen Anteil am Leben von Annas suchtkranker Tochter Caro. Die Freundinnen habe beide einen Wendepunkt erreicht. Während Anna den Tod ihres demenzkranken Partners Arno verarbeiten muss, beendet Ruth eine unbefriedigende Beziehung. Nicht mehr jung und noch nicht alt, sehen sich die beiden mit einer ungewissen Zukunft und einer Reihe existentieller Fragen konfrontiert. Mal melancholisch, mal satirisch, in jedem Fall ziemlich unerschrocken fragen sie nach den Besonderheiten ihres Lebensabschnitts und wie altern jenseits aller Vorbilder und Rollenangebote geht. Was es heißen könnte, sich als gestandene Frau neu zu erfinden. Nicht großmütterlich neutralisiert, weder griesgrämig, noch selbstoptimiert. Und derweil das Leben weitergeht und nach täglicher Bewältigung verlangt, reift in ihren klugen Köpfen ein ganz neues Damenprogramm und ein konkreter Plan.

                    Mein Tipp: Der Schweizer Autorin ist ein tolles, unterhaltsames Buch gelungen über das Altern, welches nichts beschönigt und trotzdem auf das volle Glas schaut. Der Schreibstil mit Wechseln zwischen Briefen, Dialogen, Rückblenden, Innenschau der Figuren und Aussenschau einer Erzählinstanz macht das Buch fesselnd und sehr empfehlenswert. Und das Beste: Theres Roth-Hunkeler ist auf Einladung von Pro Senectute, Infopunkt Alter Richterswil, und unserer Bibliothek am 1. Oktober, dem internationalen Tag der älteren Menschen, bei uns zu Gast! Also jetzt schon vormerken!

                      damenprogramm

                      So weit der Fluss uns trägt – von Shelley Read

                      Susanne Gambon

                      Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater und ihrem Bruder in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war.

                      Mein Tipp: Mit kraftvollen Worten beschreibt die Autorin Shelley Read sowohl die imposante Natur Colorados, wie auch Victorias Weg in ein Leben, in dem sie sehr jung gezwungen ist, es selbst zu gestalten. Es ist ein unüblicher Weg in der geschlossenen Gemeinschaft von Iola und doch der einzig Richtige für eine Jugendliche, die gegen den Widerstand ihrer Umgebung zu ihrer grossen Liebe steht. Im Mittelpunk von Victorias Leben stehen Themen wie die Rolle der Frau, die Bedeutung der Familie, ungewollte Schwangerschaft, Rassismus, Mut und innere Stärke. Ein Roman voller Naturgewalt, der mich bestens unterhalten hat.

                       

                       

                        so weit der Fluss uns trägt

                        VERFOLGT Kein Heimweg ist sicher – von Claire Allan

                        Regula Büchler

                        Als die junge Krankenschwester Nell verschwindet, rechnet ihre Mutter mit dem Schlimmsten – doch wie schlimm es wirklich wird, ahnt sie nicht. Kurz darauf tauchen merkwürdige Videos in den Sozialen Medien auf. Auf einem davon ist zu sehen, wie Nell von einem Mann verfolgt wird. Die Polizei stösst so auf eine Gruppe radikalisierter Männer, die für ihren Hass auf Frauen ein verstörendes Ventil gefunden haben: Sie filmen sich dabei, wie sie Frauen ohne Begleitung auf ihrem Heimweg Angst machen. Ist einer von ihnen noch
                        weitergegangen und hat Nell entführt? Nur ein junger Polizist kann ihn offenbar noch aufhalten: Aber wird er seine Karriere, seine Beziehung und seine Freiheit dafür opfern?
                        Ein mitreissender Thriller mit brandaktuellen Themen um die wachsende Bedrohung durch sich im Internet radikalisierende Männer

                        Mein Tipp: «Ein atemlos machender Thriller, der bedauerlicherweise nicht nur auf einer literarischen Idee der Autorin beruht.» Abschnittsweise war ich emotional so nah an der Mutterfigur und wusste nicht, ob ich den Verlauf aushalte!

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                          Angelina Verlorene Familie – von David Bielmann

                          Susanna Ricklin

                          Lenzerheide, 1824. Johann Friedrich Moser wird mit siebzehn Jahren zum ersten Mal Vater. Er lässt sich mit seiner Familie auf einem abgelegenen Hof nieder und arbeitet als Abdecker. Es folgen zehn weitere Kinder. Ein Jahrhundert später wird die 8-jährige Angelina Eugster, eine Nachfahrin von Johann Friedrich, durch das halbstaatliche «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse» ihrer Familie entrissen und aus Graubünden fortgebracht. Die theoretische Grundlage dafür bildet eine eugenische Schrift, die der Psychiater Johann Josef Jörger über die Familie Moser verfasst hat. Während Angelina über Umwege in verschiedenen Heimen in den Kanton Freiburg kommt, sucht die Mutter Maria Ursula verzweifelt nach ihrer Tochter.

                          Mein Tipp: David Bielmann folgt den Spuren seiner Ahnen, von Obervaz über Basel, Zürich, Bern, Lugano und Strassburg nach Rechthalten – und erzählt dabei ein unheimliches Stück Schweizer Geschichte. So steht es auf dem Buchrücken. In Tat und Wahrheit ist die Lektüre dieses Schicksal mehr als unheimlich. Erschreckend. Schockierend. Nach der Vorgeschichte der Familie, die im frühen 19. Jahrhundert relativ gemächlich beginnt, nimmt die Handlung derart Fahrt auf, dass ich das Buch in einer Nacht lesen musste. Das Thema beschäftigt mich sehr, hab ich doch bis anhin nur ganz grob eine Ahnung von diesen skandalösen Geschehnissen gehabt. Meine besondere Empfehlung, da – wie der Autor selbst mich darauf aufmerksam gemacht hat – ein kurzes, trauriges Kapitel auch in Richterswil spielt!

                            angelina gebundene ausgabe david bielmann

                            Anton will bleiben – von Nelio Biedermann

                            Franziska Zehnder

                            «Isaac Newton war ein Apfel auf den Kopf gefallen – ein Prozess von kaum einer Sekunde – und er war schlagartig auf den Weg in die Weltgeschichte geführt worden. Anders als Newton hatte Anton einen Plan, allzu schwierig konnte es also nicht werden.» Anton hat Krebs – und niemanden, der sich an ihn erinnern wird. Er versucht alles, um in die Geschichte einzugehen und nicht in Vergessenheit zu geraten. Der geregelte Alltag des alten Witwers ist damit zu Ende. Plötzlich treten die Polizei, eine angehende Schauspielerin und ein junger lebensmüder Existenzialist in sein Leben. Und die Frage, was das Leben lebenswert macht.

                            Mein Tipp: Ein absoluter Lesetipp! Der Schriftsteller Nelio Biedermann, 20 Jahre jung aus Thalwil hat es geschafft ein Buch mit einer unglaublichen Tiefe zu schreiben. Es ist fröhlich und traurig zugleich. Ein Buch welches sich mit dem Sterben beschäftigt und dennoch vor Lebensfreude strotzt. Ich freue mich schon sehr, Nelio Biedermann im Juni in unserer Bibliothek zu einer Lesung willkommen zu heissen

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                              Der Salzpfad – von Raynor Winn

                              Susanne Gambon

                              Alles, was Raynor und Moth noch besitzen, passt in einen Rucksack. Sie haben alles verloren ihr Zuhause, ihr Vermögen und Moth seine Gesundheit. Mit einem kleinen Zelt machen sie sich auf, den gesamten South West Coast Path, Englands bekanntesten Küstenweg, zu wandern. Mit einem Mal ist ihr Zuhause immer nur dort, wo sie gerade sind. Sie begegnen Vorurteilen und Ablehnung, doch zugleich entdecken sie das Glück ihrer Liebe und lernen, Kraft aus der Natur zu schöpfen. Allen Widrigkeiten zum Trotz öffnet ihr mehrmonatiger Trip ihnen die Tür zu einer neuen Zukunft.

                              Mein Tipp: Die Erzählungen von Raynor Winn, wie sie mit viel Zuversicht und Mut ihren Weg in einer besonderer Lebenssituation beschreibt haben mich sehr gefesselt. Ein Buch, das mich auch durch die beschriebene Natur auf dem Küstenpfad in Südengland inspiriert hat und ich gleichzeitig im Reiseführer über Cornwall die Bilder dazu hatte. Sehr empfehlenswert und viel mehr als nur ein Reisebericht.

                                der salzpfad gebundene ausgabe raynor winn

                                Der Schwimmer – von Graham Norton

                                Franziska Zehnder

                                Helen Beamish verbringt ihren Ruhestand in einem kleinen Haus an der irischen Küste. Es könnte so schön hier sein, wäre da nicht ihre sauertöpfische Schwester Margaret, die vor drei Jahren zu Besuch kam und seitdem keine Anstalten macht, wieder zu gehen. Vom Garten aus hat man einen herrlichen Blick aufs Meer. Eines Tages, als Helen auf der Terrasse liegt, sieht sie einen Mann ins Wasser gehen. Kurz darauf schläft sie in der warmen Nachmittagssonne ein. Als sie aufwacht, ist der Mann verschwunden, nur seine Kleidung liegt noch am Strand. Ihm muss etwas zugestossen sein, da ist Helen sich sicher …

                                Mein Tipp: Das spezielle Format des Buches hat mich sofort angesprochen. Einmal angefangen zu lesen, konnte ich es kaum weglegen. Mit 108 Seiten ein gelungener Kurzkrimi. Absolut empfehlenswert!

                                  der schwimmer gebundene ausgabe graham norton

                                  Paradise Garden – von Elena Fischer

                                  Susanne Gambon

                                  Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem grossen Herzen Billies Welt zum Leuchten. Dann reist unerwünscht die Grossmutter aus Ungarn an, und Billie verliert viel mehr als nur den bunten Alltag mit ihrer Mutter. Als sie Marika keine Fragen mehr stellen kann, fährt Billie im alten Nissan allein los – sie muss den ihr unbekannten Vater finden und herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.

                                  Mein Tipp: Elena Fischer hat einen bemerkenswerten Debütroman geschrieben. Die Geschichte von Billie hat mich von Anfang an gefesselt und ich konnte das Buch nicht so schnell aus der Hand legen. Die Geschichte beinhaltete Themen wie Freundschaft, Armut, Immigration, Familie und Trauer. Ein gelungener und sehr berührender Coming-of-Age-Roman!

                                    paradise garden gebundene ausgabe elena fischer

                                    Sprechen lernen – von Hilary Mantel

                                    Susanna Ricklin

                                    Mantel’s junge Figuren leben im England der Fünfziger- und Sechzigerjahre und versuchen, sich die Welt greifbar zu machen. Sie suchen nach togeglaubten Haustieren, verirren sich auf Autofriedhöfen oder hoffen, mithilfe von Zahlen und Stammbäumen der Wirklichkeit Herr zu werden. In den sechs sehr persönlichen, aus dem eigenen Leben gegriffenen Erzählungen stellt sich die Autorin den Rätseln ihrer Jugend.

                                    Mein Tipp: Ich bin richtiggehend eingetaucht in die Welt der jungen Hilary Mantel. Eine ganz grosse Erzählerin, die vieles unaufgelöst lässt! Leider ist sie letztes Jahr verstorben. Zu empfehlen ist auch ihr Meisterwerk, die Tudor-Trilogie.

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                                      Mord im Bernina Express – von Philipp Gurt

                                      Franziska Zehnder

                                      Als der feuerrote Bernina Express zwischen dem Lago Bianco und dem Lej Nair den höchsten Punkt seiner Fahrt erreicht, gellt ein Schrei durch den Zug. Eine japanische Touristin hat eine junge Frau gefunden, die zweifellos Opfer eines Verbrechens geworden ist. Der Mörder muss sich im Zug befinden. Corina Costa, Beamtin der Kantonspolizei Graubünden, der man nachsagt sie habe ein besonderes Gespür für die Berge und das Verbrechen, steigt inmitten dieser rauen Einsamkeit zu. Während der Ermittlungen erhält die Engadinerin Unterstützung von einem der Passagiere Dirk Obermann, ein ranghoher Beamter des Bundeskriminalamts Wiesbaden, drängt ihr seine Hilfe auf, um den rätselhaften Fall zu lösen und sorgt dabei für zusätzlichen Zündstoff.

                                      Mein Tipp: Mit 160 Seiten ein kurzer, spannender Krimi, der in einer schönen Bergwelt spielt. Kurzweilig, leicht und flüssig zu lesen und immer wieder gibt es unerwartete Wendungen.

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                                        °C – von Marc Elsberg

                                        Franziska Zehnder

                                        Als mehrere schwarze Flugobjekte über dem chinesischen Luftraum auftauchen, hält die Welt den Atem an. Hat die chinesische Regierung ihre Drohungen wahr gemacht? Werden sie Taiwan angreifen? Das Weisse Haus ist in Aufruhr, und der amerikanische Präsident kurz davor, die Flotte zu alarmieren. Erst in letzter Sekunde kann eine Klimawissenschaftlerin einen Angriff abwenden. Denn sie erkennt sofort, dass da keine Kampfdrohnen am Himmel aufsteigen. China will kein Land angreifen, es will die Macht über das Weltklima an sich reissen. Ein Unterfangen, dass tödlich enden kann…

                                        Mein Tipp: Ein Science Fiktion Thriller, der das aktuelle Thema Klimakrise/-Wandel aufgreift. Nach Marc Elsbergs Bestseller „ BLACKOUT“, war ich besonders auf diese Neuerscheinung gespannt, leider hat es mich nicht ganz so gepackt wie sein Vorgänger. Da sehr viele verschiedene Charaktere vorkommen, ist das Personenverzeichnis am Anfang des Buches sehr hilfreich. Auch hat es diverse verwirrende Zeitsprünge, die sich jedoch im Verlauf des Buches immer aufklären. Für alle die Science Fiktion lieben und sich 600 Seiten mit der Globalen Erwärmung auseinandersetzen möchten absolut lesenswert. Ein Thema, das allgegenwärtig ist und wir uns dennoch zuwenig damit auseinandersetzen…die Geschichte regt einem zum Nachdenken an!

                                          celsius

                                          Bibliothek Richterswil kurz erklärt

                                          Bei uns finden Sie…

                                          • längst nicht nur Romane, auch Sachliteratur, Krimis, Hörbücher, Filme, Zeitschriften, Mangas, Comics, Tonies – insgesamt über 15‘000 Medien
                                          • diverse Veranstaltungsangebote für Junge und Junggebliebene
                                          • kostenloses WLAN
                                          • rund 40‘000 E-Medien über die Digitale Bibliothek Ostschweiz (Dibiost)
                                          • Medienrückgabe rund um die Uhr

                                          Und so einfach geht das:

                                          Pro Familie/Haushalt muss eine Mitgliedschaft abgeschlossen werden. Dies kann in der Bibliothek gemacht werden. Oder Sie schreiben uns eine E-Mail.

                                          Die Mitgliedschaft kostet Fr. 60.- für ein Jahr.
                                          Die Ausleihfrist beträgt 4 Wochen, optional kann verlängert werden.

                                          Eine Mitgliedschaft bei uns ermöglicht Ihnen die Ausleihe in 44 weiteren Bibliotheken im Kanton Zürich.